Licht- und Dunkelkeimer: Wo liegt der Unterschied?

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Die Vorfreude auf die kommende Gartensaison steigt. Erste Krokusse und Schneeglöckchen schieben sich aus dem Boden, die Winterlinge blühen schon in voller Pracht. Zeit, die ersten Saaten zu erledigen!

Grundsätzlich wird bei der Aussaat zwischen Licht- und Dunkelkeimern unterschieden. Was sie charakterisiert, verbirgt sich schon im Namen: Die einen brauchen Helligkeit, um zu keimen, die anderen wünschen es dunkel und lichtlos. Was sich die Evolution dabei wohl gedacht hat? Die Botanik zumindest hat sich einen komplizierten Namen für diesen Umstand ausgedacht: Photomorphogenese.

Das klingt kompliziert, dabei ist alles recht schnell erklärt. Die Samen des Vergissmeinnichts beispielsweise, ein typischer Lichtkeimer, sind winzig und federleicht. Damit sind sie dafür prädestiniert, vom Wind getragen in kürzester Zeit neue Garten- oder andere Grünflächen zu erobern. An einem geeigneten Standort passiert das in kürzester Zeit. Aber weil die Samen so klein sind, droht auch die Gefahr, dass starke Regenfälle sie wegspülen. Oder dass sie, kaum dass sich das erste Keimblatt zeigt, von Vögeln vernascht werden.

Lichtkeimer sind z.B. folgende Kräuter- und Gemüsesorten: Basilikum, Dill, Kresse, Karotte, Kopfsalat, Tomate

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Wärme, Licht, Feuchtigkeit, Sauerstoff
Generell ist es ja so: Um keimen zu können, müssen verschiedene Bedingungen stimmen: Wärme (oder sogar Kälte), Feuchtigkeit, Sauerstoff und Licht – oder eben die Abwesenheit von Licht. Um zu keimen, benötigen viele Pflanzensamen eine Art von Auslöser. Zum Beispiel der Kältereiz, der sicherstellt, dass die Keimung erst dann beginnt, wenn der Winter vorbei ist und günstigere Wachstumsbedingungen herrschen.

Die Samen von Dunkelkeimern sind in der Regel meist grösser und dicker. In ihnen steckt genug Energie, dass das sich entwickelnde Pflänzlein, nachdem es weitere Nährstoffe aus dem Erdreich gewonnen hat, seine Primärblätter zur Sonne hindrücken kann. Und wenn man bedenkt, dass die Samen beispielsweise von der Lupine zwei bis drei Zentimeter tief in den Boden müssen, ist viel Energie nötig! Daher sind die Samen von Lupinen vergleichsweise gross.

Dunkelkeimer sind z.B. folgende Gemüsesorten: Aubergine Blumenkohl, Erbse, Gurke, Kohlrabi, Kürbis, Mangold, Paprika, Radieschen, Rosenkohl, Spinat, Zwiebeln

Vorsicht, nicht ertränken!
Fürs Aussäen lohnt sich spezielle torffreie Anzuchterde. Es ist wichtig, dass die Zusammensetzung ausgewogen ist und nicht zu viele Nährstoffe enthalten sind, um den Sämlingen optimale Startbedingungen zu geben.

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Die Gefahr beim Aussäen speziell von Dunkelkeimern ist, dass man sie in falsch gemeinter Vorsorge mit zu viel Wasser überschüttet. Damit das nicht passiert, bieten sich Handsprühgeräte wie die Foxy Plus an. An der Düse lässt sich ein sehr feinen Strahl einstellen, der die Setzlinge nicht abknickt oder aus der Erde ausschwemmt.

Weitere Tipps zur Anzucht finden Sie in diesem Beitrag. Oder wollen Sie mehr zur Anzucht von Tomaten wissen? Dann lesen Sie hier weiter.

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Über Judith Supper

IMG_9165_HPJudith Supper ist Fachjournalistin, Texterin und Mitinhaberin des Medienbüros Brizamedia, das seit seiner Gründung 2015 einen umfassenden Medienservice für die grüne Branche bietet. Seit bald zehn Jahren ist Judith Supper für Fachmedien im In- wie Ausland tätig, darunter auch die bedeutendsten Fachzeitschriften des deutschsprachigen Raums. 2011 ging sie mit „Pflegeleichte Gärten gestalten“ (Christian Verlag) unter die Buchautoren und war von 2011 bis 2014 als leitende Redaktorin für g’plus (Herausgegeben von JardinSuisse, Unternehmerverband Gärtner Schweiz) beschäftigt. Egal ob eine Reportage über Pflanzenzucht im Weltall, ein Messebericht von der Chelsea Flower Show oder Portrait eines Floristik-Unternehmens, ihr Anliegen ist es, komplexe Inhalte leserfreundlich aufarbeiten, dabei aber niemals die fachlichen Sachverhalte aus den Augen zu verlieren.

Ihre Haupt-Interessensgebiete liegen in den Bereichen:

  • Umwelt- und Naturschutz
  • Gartenpraxis: Zier-, Nutz- und Naschgarten
  • Nachhaltigkeit und Biodiversität
  • Gartenkultur

www.brizamedia.ch

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